Kameratest Canon C 100

Marc Szeglat.

kamera

Testbericht über den Camcorder Canon C 100

Im Juni 2013 drehte ich zusammen mit einem Filmteam von "Terra Mater Wissen" an den italienischen Vulkanen. Zusammen mit Boris Behncke stand ich als Protagonist in meiner Eigenschaft als Vulkanfilmer vor der Kamera. Hinter der Kamera war ich für die "beauty shots" zuständig. Neben den Vulkanen war die neue Videokamera Canon C 100 der Star bei den Dreharbeiten. Wir hatten uns 2 Exemplare geliehen. Als abgespeckte C300 waren die Erwartungen, die wir in diese Kamera setzten groß. Als Objektive hatten wir das 24-70iger und 70-200er mit Anfangsblenden von 2,8 dabei.

Canon C 100


Die Videokamera hat einen großen Bildsensor im APSC-Format mit 8 MPixel Auflösung und ist sehr lichtempfindlich. Wir drehten im Canon cinelog Bildprofil, dass viele Reserven für die Nachberarbeitung bereit hält. Allerdings sind Kontrast und Schärfe so runtergeregelt, dass das Monitorbild recht flau und dunkel erscheint, was das Einstellen von Schärfe und Belichtung erschwert. Ohne Einstellhilfen wie Peaking und Histogramm ging fast nichts, besonders, da Display und Sucher der Kamera nicht zu den Besten gehören. Bei direktem Sonnenlicht und im kontrastreichen Höhenlicht am (bewölkten) Ätnagipfel glich das Filmen einem Blindflug. Dank großem Sensor und 3 ND-Filtern lässt sich bei jedem Licht ein schönes Bokeh (geringe Schärfentiefe) erzeugen, was für einen tollen Kinolook des Bildes sorgt. Wer die Kamera outdoor einsetzen will, sollte die Pros und Kontras der Kamera genau abwegen:

Pro: sehr gute Bildqualität, lichtstarker Sensor, tolles Bokeh, Wechseloptiken, professionelles Handling

Kontra: kein 50p, lächerlicher Sucher, keine ND-Filter Anzeige, aktiver Lüfter, mit Wechseloptiken relativ schwer am Vulkan

Mein Fazit: Tolle Kamera für Cineasten, am staubigen Vulkan bei grellem Licht nicht meine erste Wahl. Wenn low-light Aufnahmen gefragt sind, würde ich sie aber gerne wieder einsetzen.
Stand 2014